Winterprognose 2010/11

Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür und es ist sicher für alle interessant wie der Winter 2010/11 für unsere Region ausfallen wird. Der Saalfeldner Wetterspezialist, Herr Hofrat Dipl.Ing Nöbl, stellte uns wieder seine begehrten Prognosen für die Veröffentlichung zur Verfügung.


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Interpretation der Temperaturprognose:
Der November ist zum Großteil noch sehr warm, der meiste Oktoberschnee schmilzt noch einmal weg, erst Ende November sinkt die Durchschnittstemperatur unter 0 Grad Celsius, sodass ein Winterbeginn möglich wird.
Für den Dezember deuten die Prognosemodelle unterdurchschnittliche Temperaturen an. Schneefälle sind Mitte Dezember zu erwarten, gegen Ende des Monats sind schon die tiefsten Temperaturen des Winters prognostiziert (kein Weihnachtstauwetter!).
Erst im Jänner folgt eine wärmere Phase, die dem Weihnachtstauwetter entspricht, begleitet von Stürmen und Schneefällen. Ende des Monats wird es wieder kälter und die winterliche Phase hält den gesamten Februar bis Anfang März an.
Der März wird extrem warm und bringt uns den Frühling in der Niederung, sodass ein Kälterückfall Mitte April sehr wahrscheinlich erscheint.
Nach den langfristigen Modellen sind im weiteren Verlauf vom Mai bis Juli überdurchschnittliche Temperaturen (besonders im Mai und Juli) zu erwarten. In den Jahren mit Waldblüte (2011 wird eine starke Blüte der Fichte erwartet) ist es auch eher trocken. Durch die Ausbildung von Blütenknospen wird der Austrieb (Maitriebe) stark reduziert, sodass durch das Fehlen von frischen Nadeln die Verdunstung verringert wird. In der Folge vermindert sich die Luftfeuchtigkeit und die Niederschlagswahrscheinlichkeit.

Die Analogjahre:
Durch einen gleichen oder ähnlichen Witterungsablauf wie im vergangenen Jahr (März bis Oktober 2010) kann man auf die Folgemonate schließen. Die herangezogenen Analogjahre weisen alle einen der Temperaturprognose folgenden Verlauf auf:
große Wärme bis 20.November, dann tief winterlich im Dezember, besonders kalt Ende Dezember (kein Weihnachtstauwetter), Wärme Mitte Jänner, eine winterliche Phase von Ende Jänner bis Anfang März, ab Mitte März sehr warm.

Die Bienen:
Diese sind frühzeitig in die Winterruhe gegangen, die Verkittung mit Propolis war eher gering. Demnach sind keine extrem tiefen Temperaturen zu erwarten (max. minus 15 Grad Celsius). Der Winter kommt früh (Dezember kalt) und endet früh (ab Mitte März warm).

Wieviel Schnee ist heuer zu erwarten:
Eine Niederschlagsprognose ist wesentlich schwieriger zu erstellen als eine Temperaturprognose. Die Statistik weist in den letzten vier Jahren unterdurchschnittliche Schneemengen auf. Auf drei schneereiche Winter folgen meist drei schneearme. Der vergangene Winter hätte daher schon schneereich sein sollen (in ganz Europa war dies der Fall, nur bei uns nicht). Umso mehr müssten daher der Statistik zu Folge heuer überdurchschnittliche Schneemengen zu erwarten sein.

Trends der Klimaänderung und Auswirkungen auf das Winterwetter im Pinzgau:
Temperatur:
Über den gesamten Winter ist eine Temperaturzunahme feststellbar, extreme Kälte wird seltener.
Niederschlag: In den Monaten November, Februar und März haben die Niederschläge stark zugenommen, daher auch größere Schneemengen trotz erhöhtem Regenanteil. Im Dezember und Jänner gleichbleibender bzw. geringere Niederschläge, weniger Schnee weil höherer Regenanteil.
Sonnenschein: Deutliche Zunahme in den Monaten April und Mai (der Frühling weist mehr Schönwetter auf).

©   Dipl.Ing. Nöbl, Saalfelden