Sommerprognose 2016

Nach der alljährlichen Winterprognose hat unser Saalfeldner Wetterspezialist, Herr Hofrat Dipl.Ing Nöbl, eine langfristige Vorhersage für den Sommer 2016 erstellt.

 

sommerprognose_2016

 


2016 - auf ein kühles Frühjahr folgt ein heißer Sommer mit vielen Gewittern (auch Unwetter)

Die Vegetation:
Im April hatte die Vegetationsentwicklung einen Vorsprung von einer Woche gegenüber dem Mittelwert der letzten 20 Jahre. In den meisten Jahren mit früher Vegetationsentwicklung verringert sich dieser Vorsprung im Mai durch Schlechtwetter und unterdurchschnittliche Temperaturen. Die Fichte hat im vergangenen Jahr geblüht und in der Folge durch den verminderten Austrieb und die geringere Verdunstung für Trockenheit gesorgt. Heuer gibt es keine Blüte auf der Fichte und daher vollen Austrieb mit starker Verdunstung, die auftretenden Gewitter werden dadurch sehr niederschlagsreich. Auf hohe Niederschläge deutet auch die Eiche-Esche-Regel: "Eiche vor Esche - große Wäsche". Auf die ergiebigen Niederschläge im Mai und Juni folgen schwere Gewitter im Juli und August. Optimale Bedingungen gibt es heuer für Pilze: durch die Trockenheit des vergangenen Jahres hat sich viel Rohhumus angesammelt, der von den Pilzen zersetzt wird. Durch die Freigabe der Mineralstoffe aus dem Humus profitiert auch das Wachstum der Bäume. Sehr viele Wespen-Königinnen haben heuer überwintert, sodass im Sommer mit einer Wespenplage zu rechnen ist.

Die Temperaturprognose:
Die Temperaturrhythmuskurve zeigt einen eindeutigen Trend zu kühlen Temperaturen im Mai und Juni und zu überdurchschnittlichen Temperaturen bis hin zu Hitzewellen im Juli und August. Ende August wird der Sommer beendet und in der ersten Septemberhälfte erfolgt ein Kälteeinbruch mit Schnee im Gebirge. Der "goldene Herbst" folgt in der zweiten Septemberhälfte, setzt sich dann im Oktober fort, wobei die Temperaturen schon stark absinken und Bodenfrost auftritt.

Die Unwettergefahr:
In Jahren mit unterkühltem Mai bleibt der Schnee auf den Bergen lange liegen, weitere Niederschläge folgen im Juni, sodass Ende Juni der Boden vollkommen wassergesättigt ist. Wenn dann im Juli die ersten schweren Gewitter auftreten, kommt es in labilen Einhängen zu Rutschungen und in der Folge zu Vermurungen durch Wildbäche. Die größte Unwetterwahrscheinlichkeit ist heuer an folgenden Tagen gegeben: 4. - 12. Juli, 26.- 28. Juli und 2. - 10. August. Voraussetzung ist natürlich ein Gewitter, womöglich bei flacher Druckverteilung, sodass es sich nicht weiterbewegt und der Starkregen örtlich niedergeht. In diesem Fall können Niederschläge von 100 bis 200 Liter pro m² auftreten. Aber auch die Gefahr von Hagel, Sturm und sogar Tornados ist an den genannten Tagen zehnfach höher als an den ungefährlichen Tagen.

Die Detailprognose:

Mai:

Viele Feiertage, aber kein Wonnemonat, der ganze Mai ist kühl und regnerisch mit zwei schönen Tagen pro Woche

Juni:

Häufige Niederschläge, mindestens an 20 Tagen, nur um die Mitte des Juni eine Woche Schönwetter

Juli:

Endlich ist der Sommer da, anhaltend überdurchschnittliche Temperaturen, in der zweiten Julihälfte sogar Hitzewelle, aber keine Trockenheit, da vom Juni noch viel Feuchtigkeit vorhanden ist und Gewitter mit hohen Niederschlagsmengen auftreten, mögliche Unwettertage: 4. - 12. Juli und 26. - 28. Juli.

August:
Das Schönwetter hält an bis zu einer weiteren Hitzewelle Mitte August, gegen Ende des Monats ist es vorbei mit dem Sommer, weitere Gewitter, mögliche Unwetter: 2. - 10. August.

September:
In der ersten Hälfte Schlechtwetter mit dem ersten Schnee im Gebirge, in der zweiten Hälfte kommt der "Altweibersommer" mit Schönwetter, besonders auf den Bergen, ohne Gewitter.

Oktober:
Die Niederschlagswahrscheinlichkeit ist schon sehr gering, bei Schönwetter sinken die Frühtemperaturen stark ab, es gibt daher zum Teil schon Fröste, ideales Wanderwetter im Gebirge.


Alle Angaben ohne Gewähr! 

©   Dipl.Ing. Nöbl, Saalfelden